Geteiltes Zypern – unterwegs in der Geisterstadt VAROSHA – März 2022

In Zeiten von Corona ist es mit unseren Fernreisen etwas schwieriger geworden.
Aus diesem Grund haben wir uns im März 2022 entschieden nach Zypern zu fliegen. Ziel der Reise war unter anderem die Geisterstadt VAROSHA. Dieser Ort bietet für Fotografen viele Highlights.

Bei einer türkischen Invasion im Jahre 1974 wurde Varosha zum Kriegsgebiet erklärt und abgeriegelt. Seit einigen Monaten jedoch für die Allgemeinheit wieder geöffnet. Wann die erneute Schließung ansteht kann keiner sagen, dass ändert sich wöchentlich.

Der Stadtteil befindet am Ortsrand von FAMAGUSTA. Bedeutung erlangte Varosha mit Tourismus in den 70iger Jahren. Ein Urlaubsort der Reichen und Schönen. Ein glamouröses Seebad an der Ostküste. Zu den Dauergästen gehörten Stars wie Sophia Loren, Elisabeth Taylor. Viele andere Prominente hatten hier ihre Villen. Man nannte den Ort auch „Cote d`Azur Zyperns“
Türkische Truppen marschierten hier ein und ca. 40.000, überwiegend Griechen, mussten Hals über Kopf ihre Wohnungen verlassen.
Man zieht seit geraumer Zeit in Erwägung, diese Touristenregion wieder zum Leben zu erwecken. Bei der Bestandsaufnahme kommt man zu einer geschätzten Summe von 10 Milliarden Dollar Wiederherstellungskosten.

Am Eingang zur Stadt stehen Absperrgitter. Ein uniformierter Polizist kontrolliert unsere Fotorucksäcke und wir müssen ihm versichern, dass wir nicht von der Presse sind, dann dürfen wir passieren. Wir befinden uns in einer anderen Welt.
Zwischen den verfallenen Häusern macht sich die Natur breit. Die Straßen sind menschenleer.

Zäune aus Stacheldraht und Ölfässer bieten ein bizarres Bild.
An allen Gebäuden sind rote Warntafeln aufgestellt und weisen auf die Einsturzgefahr hin. Es ist heute sehr windig, überall vernimmt man Geräusche… es klappert und klirrt, irgendwo fällt was herab. und man bekommt das Gefühl, manche Häuser erzählen ihre Geschichte.